Woran erkenne ich, dass mein Hund erschöpft ist?
- Maria-Lena
- 15 März 2019
- Ein Kommentar

Am Fahrrad zu laufen ist für Hunde besonders anstrengend. Die Geschwindigkeit ist höher und die zurückgelegte Strecke länger.
Als Mensch kannst du oft schlecht einschätzen, wie müde dein Hund schon ist. Auf dem Fahrrad zu sitzen ist nicht so anstrengend wie das Laufen am Rad für deinen Hund.
4 Anzeichen für Erschöpfung bei deinem Hund
- dein Hund wird langsamer und tendiert dazu, hinter deinem Bein zu laufen oder bleibt sogar hinter dir zurück
- dein Hund hechelt stark, die Zunge hängt sehr weit heraus und er atmet schneller
- dein Hund legt sich sofort hin, sobald du langsamer wirst oder er läuft etwas voraus, um dann liegend und hechelnd zu warten bis du aufgeschlossen hast
- dein Hund kommt nach dem Training oder der Radtour schlecht zur Ruhe und läuft gestresst herum oder dreht völlig auf

So reagierst du richtig, wenn dein Hund erschöpft ist
Wenn du siehst, dass dein Hund müde ist, solltest du eine Pause einlegen. Sorge dafür, dass dein Hund einen schattigen, trockenen Platz zum Ruhen hat.
Wenn dein Hund sich nicht hinlegt und auch während einer Pause noch spielt und tobt, bedeutet das NICHT, dass er noch 100km weiter rennen könnte!
Dein Hund ist vielleicht nur zu aufgedreht, um runter zu kommen. Stress und Erregung überlagern oft nur das Bedürfnis nach Entspannung.
Das Wichtigste ist, dass dein Hund während einer Pause WIRKLICH entspannen kann. Der Puls soll wieder runterfahren und der Kreislauf zur Ruhe kommen.

Dein Hund entspannt vielleicht besonders gut, wenn
- du dich neben deinen Hund auf den Boden setzt
- du ihn kraulst und langsam streichelst
- du ihn an eine Ruhe-Decke gewöhnst, die er mit Entspannung verknüpft
- du ihm etwas zum Kauen gibst (Ochsenziemer, Kauknochen, …)
Verpasst du den Moment, in dem du mit Entspannung und Pausen Erschöpfungssymptome lindern kannst, kann es gefährlich werden.
Dann besteht die Gefahr einer Überanstrengung und ernsthaften Kreislaufproblemen. Im Ernstfall leidet dein Hund an einer Unterzuckerung und kann Kollabieren.
Anzeichen von Überanstrengung sind:
- Zittern
- Torkeln
- wackeliger Gang
- sehr starkes Hecheln
- Speicheln
Als Erste-Hilfe-Maßnahme in einer solchen Situation kannst du deinem Hund Traubenzucker-Wasser zu trinken geben. Der Zucker stützt den Kreislauf deines Hundes. Und dann: Tierarzt rufen!

So vermeidest du Überanstrengung bei deinem Hund
Wenn du noch Schwierigkeiten hast, die Fitness deines Hundes richtig einzuschätzen, empfehle ich dir, ein Trainingstagebuch zu führen.
Hier kannst du vermerken, wie dein Hund auf welche Anstrengung reagiert. Wie lange ist er am Fahrrad gelaufen? Wie schnell bist du gefahren? Wie warm war es? Wie viel hat er danach geschlafen? Schien er dir gestresst oder aufgedreht?
Auch wenn dein Hund vor Energie übersprudelt, bremse ihn auf euren ersten Fahrradtouren mit Hund. Lass es gefühlt „zu langsam“ angehen! Fahrradfahren soll Spaß machen und euch beide fit halten. Von Stress, Kreislaufproblemen und Überlastung hat keiner was.
Ein Hundeanhänger fürs Fahrrad ist eine tolle Sache! Wenn du Zweifel hast, ob dein Hund schon zu müde ist, um weiter am Rad zu laufen, kann er einen Teil der Strecke im Fahrradanhänger mitfahren.
Eigentlich sollte ich das nicht extra erwähnen müssen… Fahrradtouren im Sommer bei hohen Temperaturen sind absolut tabu! Hier droht nicht „nur“ Erschöpfung, sondern ein Hitzeschlag! Das kann für Hunde lebensgefährlich sein.
Erhöhtes Risiko für Erschöpfung beim Hundesport
Nicht nur Fahrradfahren ist anstrengend. Auch in anderen Hundesportarten gibt es die Gefahr der Überlastung. Das sind alle Sportarten, bei denen du dich weniger bewegst als dein Hund.
- Bike-Jöring
- Schwimmen
- Ball-Spiele (Ball-Junkies!)
Achtung
Immer wenn du weniger aktiv bist als dein Hund, sei extra aufmerksam! Achte besonders auf Erschöpfungssymptome!
Joggen und lange Spaziergänge sind in der Regel unbedenklich, wenn dein Hund gesund ist. Bevor dein Hund erschöpft ist, ist dir sicher selbst die Puste ausgegangen
Gefährdete Hunderassen
Manche Hundetypen und -rassen sind anfälliger für Überanstrengung, weil ihnen durch gezielte Zucht der “Stop”-Knopf fehlt. Dazu zählen Arbeitshunderassen, Terrier, Jagdhunde und vor allem Hütehunde.
Schäfer konnten es sich nicht leisten, eine Herde zu verlieren, weil ihr Hund gerade zu müde ist. Daher wurde bei der Zucht darauf geachtet, dass die Hunde selten Anzeichen von Erschöpfung zeigen. Hütehunde sollten nicht selbstständig entscheiden, wann sie zu müde zum Arbeiten sind.
Hütehundbesitzer müssen daher besonders achtsam sein und für ihren Hund entscheiden, wann es genug ist, damit der Hund sich nicht verausgabt.

Hab ein Auge auf deinen Hund, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid
Cooler Artikel hat mir echt geholfen